Das Museum Folkwang in der Ruhrmetropole Essen zeigt bis zum 29. November 2020 eine umfassende Ausstellung mit Werken des US-amerikanischen Künstlers Keith Haring und parallel eine beeindruckende Schau von internationalen Plakaten gegen AIDS.

Tanzende Männchen, bellende Hunde und fliegende Untertassen. Mit solchen Motiven wurde Keith Haring in den 1980er Jahren berühmt. Zuerst als Guerilla-Künstler in den New Yorker U-Bahn-Stationen, dann zunehmend als Teil der Künstler-, Club- und Schwulenszene. Mit seinem ikonisch gewordenen Plakat „Ignorance = Fear, Silence = Death“ von 1989 setzt sich Haring, der offensiv mit seiner Homosexualität und zuletzt auch mit seiner HIV-Infektion umging, für die Enttabuisierung von AIDS ein. 1990 stirbt er selbst im Alter von nur 31 Jahren an den Folgen von AIDS.
Die große Keith Haring-Ausstellung im Essener Museum Folkwang zeigt rund 200 Exponate, darunter berühmte Gemälde, großformatige Zeichnungen, frühe Videoarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Archivmaterialien.




Parallel dazu wird in der Ausstellung „Rettet die Liebe!“ das Thema AIDS-Aufklärung und Präventionsarbeit aufgegriffen. Erstmals sind rund 180 Plakate aus fünf Kontinenten zu sehen, die die unterschiedliche Ansprache über Jahrzehnte und Kulturen hinweg veranschaulichen. Von den progressiven Kondom-Plakaten der Deutschen Aidshilfe Mitte der 2000er Jahre bis hin zu diskreten Motiven aus Asien oder arabischen Staaten wie dem Oman. Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Statistiken, die die Anzahl der Betroffenen, darunter die Neuinfektionen und Sterberate, in den jeweiligen Regionen visualisieren.




Ergänzend bietet das Museum Folkwang spezielle Führungen an:
Führung „Queer as Folk“ – Die Teilnehmer*innen nehmen weitere Werke in der Sammlung Folkwang aus einer LSBTIQ*-Perspektive in den Blick. Teilnahme kostenfrei mit Eintrittskarte
zur Ausstellung „Keith Haring“ und Teilnahmesticker. Begrenzte Teilnehmer*innenzahl.
10. Oktober, 15.00 bis 17.00 Uhr
Öffentliche Führungen mit Mitarbeiter*innen der Aids-Hilfe Essen. Kostenfrei mit Eintrittskarte und Teilnahmesticker, der ab einer Stunde vor Führungsbeginn an der Kasse
erhältlich ist. Begrenzte Teilnehmer*innenzahl.
10. September, 17.00 Uhr | HIV und Sucht
08. Oktober, 17.00 Uhr | HIV und Migration
29. Oktober, 17.00 Uhr | HIV und Frauen
12. November, 17.00 Uhr | HIV und LGBTIQ*
Text: Oliver Erdmann