Rechtsextremer Angriff auf die Aidshilfe

Die Aidshilfe Düsseldorf ist Ziel eines rechtsextremen und mutmaßlich queerfeindlichen Angriffs geworden. Bereits in der Nacht zum 18. Juli 2023 wurde der Hauseingang mit Nazi-Symbolen verunstaltet. Der Staatsschutz ermittelt.

Bild: Polizeiauto
Foto: Markus Spiske / Pexels /CC0

Am 18. Juli 2023 entdeckten Mitarbeiter*innen der Aidshilfe Düsseldorf die Beschädigungen am Hauseingang zur Beratungsstelle auf der Johannes-Weyer-Straße 1. Unbekannte hatten Nazi-Symbole, darunter auch ein Hakenkreuz, auf die Glasscheiben der Eingangstür gekratzt. Auch im Umfeld des Bürokomplexes waren Autos zerkratzt und eine weitere Eingangstür zu einer Sprachschule mit Nazi-Symbolen verunstaltet worden.

 

Die Hausverwaltung hat die Sachbeschädigungen bei der Polizei angezeigt. Diese hat den Staatsschutz eingeschaltet, weil es sich offensichtlich um einen rechtsextremen, queerfeindlichen und fremdenfeindlichen Angriff gehandelt hat.

 

Gabriele Bischoff, Vorstandsmitglied der Aidshilfe Düsseldorf e.V., zeigt sich erschüttert: „Ist es ein Zeichen dieser Zeit, dass Menschen, die sich für vulnerable Gruppen einsetzen, angepöbelt und angegriffen werden? Das darf nicht sein!“ Die Aidshilfe setze sich ein für Vielfalt und trete Queer- und Fremdenfeindlichkeit entgegen, so Bischoff.

 

Die Meldungen zu queerfeindlichen Angriffen in ganz Deutschland häufen sich – so auch in Düsseldorf. Hier wurde in den letzten Wochen u.a. die Regenbogenbank in Gerresheim mehrfach mit rechtsextremen Symbolen verunstaltet. Anfang Juni wurde eine trans* Frau in einem Düsseldorfer U-Bahnhof angegriffen. Mitte Juni wurde ein schwules Pärchen in einer Regionalbahn attackiert.

 

Die Aidshilfe Düsseldorf ruft Opfer solcher Gewalttaten auf, die Vorgänge öffentlich zu machen und sich damit zu wehren. Eine anonyme Beratung und Hilfe für Schwule und Bisexuelle, die Gewalterfahrungen gemacht haben, gibt es am Schwulen Überfalltelefon (SÜT) donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr unter der Rufnummer 0211-19228.

 

Logo: Ich zeige das an!

Tipps und Infos zum Anzeigen von Gewalt gegen Lesben, Schwule, Trans* und Queers gibt es auf der Webseite des Projekts „Ich zeige das an!“: www.ich-zeige-das-an.de

 

Strafanzeige erstatten kann man auf jeder Polizeiwache und auch online. In der Regel sollte eine Strafanzeige so schnell wie möglich erfolgen. Sie kann aber auch Tage, Wochen und Monate nach einer Straftat gemacht werden. Hilfe im akuten Notfall bekommt man über den Notruf 110.

 

Weitere Berichte:

www.duesseldorf-queer.de/farbanschlag-auf-regenbogenbank-in-gerresheim/

www.duesseldorf-queer.de/angriff-auf-trans-frau-in-pempelfort/

www.duesseldorf-queer.de/homophober-angriff-in-regionalexpress/

 

Text: Oliver Erdmann | Quelle: Aidshilfe Düsseldorf e.V.