Offenes Ohr für die Belange der Community

Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte im vergangenen Jahr, als er noch Kandidat für das Amt war, für das Hissen von Regenbogenfahnen am Rathaus plädiert, wenn Schwule, Lesben und Trans* in der Landeshauptstadt ihren CSD feiern und gleichzeitig für Akzeptanz und Gleichstellung demonstrieren. Jetzt steht der CSD 2015 vor der Tür – und die queere Community schaut gespannt auf das Rathaus.

Thomas Geisel

Oberbürgermeister Thomas Geisel

Die Chancen stehen gut: Thomas Geisel sucht derzeit auffallend oft und intensiv den Kontakt zur Community. Am heutigen Mittwoch traf sich das Stadtoberhaupt zum Runden Tisch mit dem Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen. Diese Gesprächsrunde war vor Jahren von seinem Vorgänger beendet worden. Geisel war es ein Anliegen, den Gesprächsfaden wieder aufzugreifen. Die sieben Delegierten des LST-Forums hatten vier Themen im Gepäck:


Die Forderung nach einer Diversity-Stelle im Gleichstellungsbüro der Stadt zum Beispiel. Längst arbeitet die Verwaltung an einer Konzeption und einer Stellenbeschreibung. Die Forums-Vertreter_innen machten deutlich, dass es wichtig sei, die Belange der LSBTI-Community zu berücksichtigen und die Stelle nicht mit anderen Zuständigkeiten zu überfrachten. Fraglich ist die Schaffung der Stelle indes aufgrund der bislang ungeklärten Finanzierung.


LST-Forumsvertreter_innen
Vertreter_innen des LST-Forums nach dem ersten Runden Tisch beim OB im vergangenen Jahr.

Beim Thema Stiefkindadoption zeigte sich Thomas Geisel aufgeschlossen, an einer Verbesserung der Situation mitzuarbeiten. Während bei heterosexuellen Paaren die Anerkennung der Elternschaft auch bei Unverheirateten kein Problem ist, müssen gleichgeschlechtliche Eltern den Umweg einer Stiefkindadoption gehen. Hieran kann auch OB Geisel nichts ändern, aber er kann die Verwaltung dazu anhalten, den bürokratischen Akt von bisher einem Jahr auf acht Wochen zu verkürzen. Dies will der OB nun mit der Verwaltung angehen.


Weitere Themen waren die Schaffung von Angeboten für Trans*Menschen, die besondere Schutzräume benötigen (wie zum Beispiel spezielle Nutzungszeiten von öffentlichen Schwimmbädern), und die Ausweitung des städtepartnerschaftlichen Dialogs um Aspekte der gesellschaftlichen Vielfalt (insbesondere im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Moskau).


Thomas Geisel informiert sich weiter über die Angebote für Lesben, Schwule und Trans* in Düsseldorf. Am 21. Mai besucht er das PULS-Jugendzentrum auf der Corneliusstraße, wo die Jugendlichen im Nachklang des IDAHOT (Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie am 17. Mai) eine Luftballonaktion geplant haben. Und am 22. Mai, wenn der Düsseldorfer CSD offiziell startet, kann der Oberbürgermeister im wahrsten Sinne des Wortes „Flagge zeigen“.