Ausschuss thematisiert Situation von LSBT-Flüchtlingen

In den Düsseldorfer Flüchtlingsunterkünften sind bisher keine Fälle von Gewalt oder Mobbing gegen Schwule und Lesben bekannt geworden. Dies erklärte das Büro der Flüchtlingsbeauftragten der Landeshauptstadt heute im Ausschuss für Gleichstellung.

Die FDP-Ratsfraktion hatte die Verwaltung zur Situation von Flüchtlingen mit besonderem Schutzbedarf befragt. In der Sitzung des Gleichstellungsausschusses am 1. März hieß es, dass keine Probleme bei LSBT-Flüchtlingen bekannt seien. Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch sagte, dass die Stadt zwar nur begrenzt Möglichkeiten habe, Flüchtlinge, die wegen ihrer sexuellen Identität eines besonderen Schutzes bedürften, etwa in Hotelunterkünfte zu verlegen. Wenn jedoch Probleme auftauchten, könne schnell reagiert werden.

Das Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen wies mit Blick auf die Fragestellung darauf hin, dass LSBT-Flüchtlinge bislang leider nicht offiziell als „besonders schutzbedürftige Gruppe“ anerkannt seien. Es seien Spezialeinrichtungen erforderlich, um eine Verlegung aus Flüchtlingsunterkünften, in denen diskriminiert werde, zu ermöglichen.

Die Fachgruppe „Gewalt gegen Lesben und Schwule“ des Kriminalpräventiven Rats der Landeshauptstadt Düsseldorf plant für dieses Jahr ein Poster und eventuell ein ergänzendes Faltblatt, um in den Unterkünften die LSBT-Flüchtlinge über ihre Rechte und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren. Außerdem solle so über die gesellschaftliche Akzeptanz und die rechtliche Situation in Bezug auf LSBT in Deutschland aufgeklärt werden.

Text: Oliver Erdmann