Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Aidshilfe Düsseldorf e.V. wurde gestern im Rahmen einer Gedenkfeier auf dem Burgplatz die Installation DREIZEILER II des Künstlers Tom Fecht um sechs Gedenksteine erweitert.

Seit Oktober 2000 gibt es in Düsseldorf einen „Denkraum“ für an Aids verstorbene Menschen. Es handelt sich um ein Werk des Künstlers Tom Fecht, der das großangelegte Kunstprojekt „Namen und Steine“ gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Stiftung seit mehr als 30 Jahren umsetzt. Die Installation trägt den Titel DREIZEILER II und befindet sich am Burgplatz oberhalb der Freitreppe – im Herzen der Altstadt und damit „mitten im Leben“. Sie besteht aus drei Reihen Pflastersteinen, die insgesamt 20 Meter lang und 60 Zentimeter breit sind. Insgesamt 297 Steine wurden hier verlegt, wovon 69 Steine mit eingemeißelten Namen versehen sind. Es sind Namen von Düsseldorfer Bürger*innen, die an den Folgen von Aids verstorben sind. Einige Namen erinnern zudem an prominente Aids-Opfer, wie den Queen-Sänger Freddie Mercury oder die israelische Sängerin Ofra Haza.

Der Installationsort gewährleistet eine große Öffentlichkeit. Im Gegensatz zu dem sonst oft verschwiegenen und ignorierten Sterben an Aids wurde hier ein „Gedenkraum“ mitten im Leben geschaffen.
Das Experiment einer künstlerischen Auseinandersetzung mit HIV/Aids in Zusammenarbeit mit der Deutschen AIDS-Stiftung und dem Künstler Tom Fecht begann 1989 und wurde 1992 mit einer Installation anlässlich der documenta IX in Kassel erstmalig realisiert. „Namen und Steine“ besteht aus einer größeren Anzahl von Steinen, die zuvor als Pflastersteine zur Befestigung von Straßen und Wegen dienten. Präsentiert werden diese Steine als künstlerische Installation, eingelassen in Straßen und Plätze. Seither wurden mehr als 17.000 Steine in über 20 Städten Europas dauerhaft installiert.

Zum 40-jährigen Jubiläum der Aidshilfe Düsseldorf e.V. wurde nun der Denkraum DREIZEILER II um weitere sechs Namenssteine ergänzt. Im Vorfeld des Jubiläums-Festaktes am 11. Juni 2025 ist die erweiterte Installation offiziell eröffnet worden. Tom Schleberger, Vorstandsmitglied der Aidshilfe Düsseldorf e.V., begrüßte die Anwesenden und erläuterte den Hintergrund und die Intention des Gedenkortes. Die Gedenkrede hielt Geschäftsführer Michael Vucinaj; er verlas auch die Namen der Verstorbenen, an die die neuen Steine erinnern. Und auch der Künstler Tom Fecht war eigens nach Düsseldorf gekommen, um einige Worte an die Teilnehmenden der Gedenkfeier zu richten. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von dem jungen Violinisten Max Fridman.


Text: Oliver Erdmann | Quelle: Aidshilfe Düsseldorf e.V.