Schluss mit lustig

Dass der Karneval im Grunde eine ernste Sache ist, wird auch manch Karnevalist_in gerne bestätigen. In Düsseldorf begehren Karnevalsmuffel zunehmend gegen Ruhestörung und nachbarschaftlichtliche Grenzüberschreitungen auf. Und jetzt wird auch noch das Prinzenpaar sexuell belästigt – zumindest laut RP-online.

"Venetia auf offener Bühne belästigt" lautet die RP-Schlagzeile, mit der die Rheinische Post einen Skandal erster Güte hinaufbeschwören will. Das Prinzenpaar ist seit seiner Proklamation nahezu täglich eines der Lieblingsthemen der größten Lokalzeitung in Düsseldorf. Jetzt wurde es auf der Sitzungsparty der KG Regenbogen im vollbesetzten Stahlwerk einer Situation ausgesetzt, die der Präsident des Carnevals-Comitees entrüstet als "absolutes No Go" bezeichnet.


Halbnackte Tänzer nähern sich der Karnevalsprinzessin und reiben sich an ihr. Für die RP ist dies ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, die im Interview zu sagen weiß, man dürfe persönliche Grenzen nicht überschreiten, in ihren Augen habe eine Frau in diesem Moment aber auch die Möglichkeit, sich abzuwenden und die Bühne zu verlassen. Auch die Venetia selbst sagte, sie habe sich unwohl, aber nicht sexuell belästigt gefühlt.


Die KG Regenbogen entschuldigt sich offiziell bei der Venetia für den Auftritt und wird sich wohl noch vom Karnevalskomitee die Leviten lesen lassen. Bleibt dem/der geneigten Leser_in eigentlich nur die Frage, wo war eigentlich der Karnevalsprinz und warum blieb er von den Avancen der schwulen Tänzer verschont?