Interview mit Max Claus

Der 32-jährige Schauspieler Max Claus ist dem Fernsehpublikum durch seine Rollen in den Seifenopern „Unter uns“ und „Verbotene Liebe“ bekannt. In dem Boulevardstück "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" von Richard Alfieri spielt der sympathische Berliner einen schwulen Tanzlehrer. Noch bis Anfang April zu sehen in der Komödie Düsseldorf in der Steinstraße.

Heidi Mahler und Max Claus

Heidi Mahler und Max Claus in der Komödie Düsseldorf

Foto: Raffaele Horstmann

Redakteur Oliver Erdmann traf Max Claus am 15. Januar 2015 zu Beginn der Probenphase zum Gespräch. INTERVIEW FÜR DAS FRESH-MAGAZIN (2-2015)

 

Max, die ersten Probentage liegen hinter dir. Wie ist die Zusammenarbeit mit Heidi Mahler, der Grande Dame des Boulevardtheaters?
Das ist super angenehm. Man hat natürlich anfangs etwas Ehrfurcht. Was ich an ihr toll finde, ist ihre Demut und Zurückhaltung. Wenn ich frage, ob wir eine Stelle nochmal proben können, dann sagt sie, „na klar, wir machen das so, wie es gut für dich ist“, auch wenn sie das Stück schon hundertmal gespielt hat.


Ein Zwei-Personen-Stück ist gewiss eine besonders intensive Herausforderung.
Ja, na klar. Schon innerhalb der Proben. Wir fangen früh um 10 an und arbeiten streckenweise bis 16 Uhr, das sind ja so einige Stunden am Stück. Man baut da schon eine besondere Beziehung auf. Und gerade auf der Bühne gibt es innige Momente. Man liefert ja nicht nur einen Text ab, sondern bringt viel Persönliches ins Spiel mit ein.


Du spielst einen Tanzlehrer. Bist du denn als Jugendlicher brav in die Tanzschule gegangen?
Ne, gar nicht. Ich muss die Tänze alle noch lernen. Es graut mir jetzt schon. Frau Mahler kann sie aber, und sie führt mich im Moment noch mehr als ich sie. (Lacht) Als gestern dieser „Let's dance“-Juror da war und mit uns Tango, Walzer und Foxtrott geübt hat, da war ich nach zehn Minuten schweißnass.

 

Du spielst nun zum wiederholten Male einen Schwulen. In der „Verbotenen Liebe“ kam es sogar zum innigen Filmkuss mit Schauspieler Jo Weil. Wen küsst Max Claus privat?
Frauen. (Lacht) Ich bin nicht schwul. Diese Rollen sind aber für mich als Schauspieler eine absolute Herausforderung. Ich mache das total gerne und habe auch null Berührungsängste.


Seit rund zehn Jahren bist du als Theaterschauspieler auf deutschen Bühnen unterwegs. Waren die TV-Serienauftritte nur ein Zwischenspiel?
Ich würde lügen, wenn ich sage, ich möchte nicht gern fürs TV arbeiten. Weil das TV sehr gut bezahlt und weil das Publikum ein größeres ist. Aber Theater macht mir unglaublich viel Spaß.


Sechs Tanzstunden in sechs Wochen
Von Richard Alfieri / Deutsch von Johan Gumbrecht
Mit Heidi Mahler, Max Claus
Regie Volker Jeck

Komödie Düsseldorf, Steinstraße 23, 40210 Düsseldorf, www.komoedie-steinstrasse.de