Rat beschließt Diversity-Stelle

Jetzt ist es beschlossen: Lesben, Schwule und Trans* in der Landeshauptstadt erhalten eine zentrale Anlaufstelle bei der Stadtverwaltung. Der Düsseldorfer Stadtrat hat auf seiner heutigen Sitzung erstmals das Konzept für ein Diversity-Management genehmigt. Der Beschluss erhielt zwar keine Gegenstimme, jedoch enthielt sich die Mehrheit der CDU-Fraktion.

Der Gleichstellungsausschuss hatte in der vergangenen Woche die Vorlage der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt zur Beschlussfassung empfohlen (düsseldorf queer berichtete). Prioritärer Bestandteil des Diversity-Managements ist ein_e Ansprechpartner_in für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Trans- und Intersexuellen (LSBTTI) im Gleichstellungsbüro.

 

Für die CDU begründete Ratsfrau Sabine Schmidt das Abstimmungsverhalten. Man unterstütze grundsätzlich die Einführung des Diversity-Managements, sei aber der Auffassung, dass das vorliegende Konzept zu grob gestrickt sei. Außerdem sei es falsch, vorab Prioritäten im Aufgabenbereich zu setzen. „Nicht nur sexuelle Identität“ sei Bestandteil von Diversity. „Politische Ideologien dürfen nicht zu Lasten andere Gruppen gehen“, sagte Sabine Schmidt mit Blick auf die Belange von Senioren oder Behinderten.

 

Ratsfrau Angela Hebeler von Bündnis 90/Die Grünen zeigte auf, dass es für viele Gruppen, so für Senioren oder Behinderte, bereits seit Jahren Ansprechpartner in der Verwaltung gebe, bislang lediglich der Bereich LSBTTI ausgespart werde. „Wir wollen hier einen Schalter umlegen“, sagte Hebeler.

 

Auch Ratsfrau Claudia Bednarski (SPD), Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses, sprach sich für die Diversity-Stelle aus. Diversity sei eine Querschnittsaufgabe, Vielfalt sei Chance und Bereicherung. „Die Stadt wird hierdurch an Strahlkraft gewinnen“, sagte Bednarski.

 

Das Diversity-Management-Konzept wurde schließlich im Rahmen einer mehr als vierstündigen Sitzung vom Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf einstimmig beschlossen – bei Enthaltung der Mehrheit der CDU-Fraktion und der Vertreter_innen von AfD und Freie Wähler/Tierschutzpartei.

Text: Oliver Erdmann