Gedenken an schwule Nazi-Opfer

Das Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen erinnert anlässlich des heutigen Internationalen Holocaust-Gedenktages an drei Düsseldorfer Homosexuelle, die Opfer der Naziherrschaft wurden. Die vor deren ehemaligen Wohnhäusern verlegten „Stolpersteine“ wurden gesäubert und mit Blumen und Kerzen versehen.

Bild: Stolperstein Bernhard Esch

In der Neusser Straße 37 in Düsseldorf lebte bis 1938 Bernhard Esch. Der junge Arbeiter wurde wegen seiner Homosexualität zunächst im Polizeipräsidium direkt gegenüber inhaftiert, lebte dann unter ständiger Beobachtung der Gestapo und wurde noch kurz vor Kriegsende erschossen.

Des Weiteren wird erinnert an Joseph Völker (Merowingerstraße 31) und an Josef (Jupp) Herkenrath, der bis 1938 in Düsseldorf in der Paulusstraße 15 lebte.

 

Bild: Stolperstein Joseph Völker
Bild: Stolperstein Josef Herkenrath

Mit der Kunstaktion "Stolpersteine" erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen "Stolpersteine" in 1099 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten.