Jung und bewegend: Kinetische Kunst

Die Ausstellung KINETIC CIRCLE zeigt kinetische Objekte von vier jungen Künstler_innen im „Antichambre“ im Hotel Friends am Worringer Platz. Wer die Tinguely-Retrospektive im Museum Kunstpalast gesehen hat, wird diese Offspace-Schau in Düsseldorfs coolstem Designhotel lieben.

Bild: Kinetic Circle

Der junge Kurator Wilko Austermann bespielt schon zum wiederholten Mal die Kellerräume im Hotel Friends, in denen sich früher das Lager eines Lebensmittelmarktes befunden hat. Am Worringer Platz ist das Hotel Friends noch ein Geheimtipp, aber wer erst einmal den Weg ins Foyer gefunden hat, ist schlichtweg begeistert. Mit viel Liebe zum Detail sind hier wahre Erlebniswelten entstanden, die nicht nur Hotelgästen offen stehen. Den Zugang zur Ausstellung gibt’s nach einer kurzen Anmeldung an der Hotelrezeption. Der Eintritt ist frei.

 

Im Keller befindet sich das Antichambre, ein für Düsseldorfer Verhältnisse außergewöhnlicher Ausstellungsraum. Die aktuelle Ausstellung KINETIC CIRCLE ist noch bis zum 11. September 2016 dort zu sehen. Gezeigt werden kinetische Objekte von Hakan Eren, Selma Gültoprak, Oskar Klinkhammer und Denise Werth.

 

Bild: Hakan Eren, Kinderstuhl

Hakan Eren (geb. 1990) studiert an der Kunstakademie Düsseldorf bei Katharina Fritsch. Sein „Kinderstuhl“ (2014) hat es in sich, erinnert er doch stark an einen Elektrischen Stuhl, was durch ein montiertes Luftgewehr noch hervorgehoben wird. Seine Arbeit „Mittelmeer“ (2013) besteht aus Hunderten von Weinkorken, die eine Fläche bilden und von den Besucher_innen in Wellenbewegung versetzt werden können.

Bild: Selma Gültoprak, THEORY ON A BORDER – Old Portrait

Selma Gültoprak (geb. 1983) hat an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert. Ihre Arbeit „THEORY ON A BORDER – Old Portrait“ (2011) holt eine Straßenschranke in einen Innenraum, lässt sie dynamisch umherschwingen und beinahe mit den Besucher_innen kommunizieren. Auch ihr schwebendes Dach mit einer Ablaufrinne auf dem Dachfirst und plätscherndem Wasser im Inneren verkehrt die Wirklichkeit ins Unwirkliche (Ohne Titel, 2013).

 

Bild: Oskar Klinkhammer, The Surrender Club

Oskar Klinkhammer (geb. 1985) hat an der HfG Karlsruhe, der UdK Berlin und an der Kyushu University in Fukuoka, Japan, studiert. „The Surrender Club“ (2016) lässt die Besucher_innen schmunzeln.  Ein Karussell von Gebissen dreht sich in einem Käfig; sie schnappen zu, doch erreichen niemanden. Gefangen in einer Art goldenem Käfig sind sie dekoriert mit Gold und Silber, doch ihr Zustand ist zum Teil desolat. „Behind the Moon“ (2014) und „Schlafparalyse“ (2016) warten mit überraschenden Videobildern auf.

Bild: Denise Werth, Luftschrauben

Denise Werth (geb. 1988) studiert an der Kunstakademie Düsseldorf bei Katharina Fritsch. Ihre „Luftschrauben“ (2016) sind in Gruppen montierte Minipropeller, die sich unvorhersehbar drehen und einen pastellfarbenen Tanz vollführen. Ihre Wandarbeit „Swing“ (2016) ist ein waagerecht hängender Faden, der mit einer rotierenden Bewegung in eine perfekte Schwingung versetzt wird.

 

dq – düsseldorf queer meint: Eine bewegt-bewegende kleine Ausstellung mit tollen Werken junger Künstler_innen!

KINETIC CIRCLE
10.06. bis 11.09.2016
ANTICHAMBRES im hotel friends
Worringer Straße 94-96, Düsseldorf
Zugang durch die Rezeption des Hotels

 

Text und Fotos: Oliver Erdmann