Trans*beratung scheint gesichert

Die Düsseldorfer Regierungsfraktionen haben auf der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Gesundheit und Soziales die Fortführung der Trans*beratung durchgesetzt. Gegen den Widerstand der CDU-Fraktion beschlossen sie einen Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro.

Bild: Lena Klatte

Lena Klatte leitet seit Mai 2016 die Trans*beratung Düsseldorf

Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Rat der Landeshauptstadt auf seiner Haushaltssitzung am 15. Dezember 2016 kann im nächsten Jahr die Beratungs- und Vernetzungsarbeit der Trans*beratungsstelle weitergehen. Die Aidshilfe Düsseldorf als Trägerverein hatte zwar eigentlich die Förderung einer vollen Stelle beantragt. Die Koalitionsvertreter_innen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP konnten sich aufgrund der aktuell angespannten Haushaltslage jedoch nur auf Mittel für eine halbe Stelle einigen. Die Deckung erfolgt danach aus Restmitteln des laufenden Jahres.

Lena Klatte, die Düsseldorfer Trans*beraterin, dürfte das trotzdem freuen. Seit Beginn ihrer Tätigkeit im Mai 2016 stieg die Zahl der Beratungen stetig an. Insgesamt wurden bis Ende August über 40 Beratungstermine durchgeführt, wovon drei von vier Erstberatungen waren. Darüber hinaus treibt Lena Klatte die Vernetzung von trans*kompetenten Psychotherapeut_innen, Gutachter_innen und Mediziner_innen voran, und sie begleitet bestehende und neu gegründete Selbsthilfegruppen. Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, stellvertretende Vorsitzende im Gesundheits- und Sozial-Ausschuss, sprach gestern von einer „hervorragenden personellen Besetzung“.

Strikt gegen eine städtische Förderung der Trans*beratung ist die CDU. Der Ausschussvorsitzende Olaf Lehne (CDU) nannte generelle politische Gründe für die ablehnenden Haltung seiner Fraktion.

Frauenberatungsstelle kann Notruf stärken

Die Förderung einer zusätzlichen Personalkraft für den „Notruf für vergewaltigte Frauen“ bei der Frauenberatungsstelle Düsseldorf konnte im Anschluss zwar einstimmig beschlossen werden; allerdings hatte die CDU-Fraktion zuvor im Gleichstellungsausschuss am 8. November vergeblich versucht, die hierfür benötigten 15.000 Euro bei den Seminar- und Kultur-Angeboten von kom!ma, dem Verein für Frauenkommunikation, zu streichen. Auch hier konnten die Ampelfraktionen letztendlich die Finanzierung der Notruf-Stelle aus Restmitteln ermöglichen. Die einzige Vertreterin der Partei Die Linke votierte im Übrigen sowohl für die Förderung der Trans*beratung als auch für den Ausbau des Frauen-Notrufs.

 

Text und Foto: Oliver Erdmann