PULS gewinnt Integrationspreis 2016

Das Projekt „Kultur*imPULS“ des schwul-lesbischen Jugendzentrums PULS hat den Düsseldorfer Integrationspreis 2016 erhalten. Im Fokus der vierten Preisverleihung des Lions-Club Düsseldorf-Karlstadt und der Landeshauptstadt standen Projekte mit Flüchtlingen.

Bild: Verleihung des Integrationspreises 2016 an das PULS Jugendzentrum

Am 22. November fand im Plenarsaal des Rathauses die Verleihung des 4. Düsseldorfer Integrationspreises statt. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Thomas Funcke, Präsident des Lions Clubs Düsseldorf-Karlstadt, gratulierten den Preisträger_innen und hoben den großen Stellenwert der ehrenamtlichen Arbeit mit und für Flüchtlinge hervor. Die mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Preise gingen dieses Mal an sechs Projekte.

Bild: PULS-Mitarbeiter bedankt sich für den Preis
Jukka vom PULS-Jugendzentrum bedankt sich für den Integrationspreis 2016.

Das Jugendzentrum PULS mit seinem Integrationsprojekt „Kultur*imPULS“ erhielt einen dritten Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Ausgezeichnet wurde damit das herausragende ehrenamtliche Engagement für lesbische, schwule, bi- und trans*sexuelle Jugendliche mit und ohne Migrations- und Fluchtgeschichte. Das Projekt „Kultur*imPULS“ wurde 2014 als Antwort auf die stetig zunehmenden Besucherzahlen des Jugendzentrums PULS an LSBT*-Jugendlichen mit verschiedenen nationalen, religiösen und kulturellen Hintergründen konzipiert. Besonders LSBT*-Migrant_innen und Geflüchteten sind stark durch Mehrfachdiskriminierung bedroht, sie sind seltener geoutet und müssen zudem oft mit negativen Reaktionen auf ihr Coming Out rechnen. Viele von ihnen haben bereits entsprechende negative Erfahrungen gemacht.

 

Bild: Junger Flüchtling schilderte seine Erfahrungen im PULS-Jugendzentrum.
Ein junger Flüchtling schilderte im Rahmen der Preisverleihung seine positiven Erfahrungen im PULS-Jugendzentrum. Links: Jukka Jokela vom PULS. Rechts: Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.

Den Respekt für und die Anerkennung von LSBT*-Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu stärken und diese bei ihren spezifischen Bedürfnissen zu unterstützen, gehören zu den Hauptzielen des Projektes. „Oft fehlt es jungen LSBT*-Geflüchteten an Selbstbewusstsein, Mut und Schutz,“ sagt Projektleiter Jukka Jokela, „daher versuchen wir den Jugendlichen im Rahmen unseres Projektes im Jugendzentrum PULS – soweit es uns möglich ist – zu helfen“. Durch Austausch, Partizipation und Unterstützung durch das pädagogische Team kann das Projekt darüber hinaus die Perspektive von LSBT*-Flüchtlingen aufgreifen, Flüchtlinge integrieren und in konkreten Fällen beraten und begleiten. „Kultur*imPULS“ ist ein Projekt der Schwul-lesbischen Jugendarbeit Düsseldorf e.V. und Teil des Angebots im Jugendzentrum PULS. Es wird gefördert aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Weitere Preisträger_innen waren das Projekt „No border – refugees welcome“ des Zentrums für Aktion, Kommunikation und Kultur (zakk) (3. Preis), das Projekt „Arrive and Join“ der Initiative zur Integration von Flüchtlings- und Migrantenkindern an Schulen (2. Preis) und das Theaterprojekt „Al ailatu Familie“ des Vereins Kabawil e.V. (2. Preis). Die zweiten Preise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Neben dem ersten Preis, der mit 3.000 Euro an das Junge Schauspielhaus für das Projekt „Garten Eden“ vergeben wurde, erhielt das Projekt „Bunt geht’s rund“ des Tischtennis-Sportvereins Borussia Düsseldorf einen ebenso mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche bedankte sich bei den Preisträgern für ihr Engagement: „Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist sich ihrer besonderen Verantwortung für Flüchtlinge bewusst. Die unterschiedlichen Ansätze im Vereinssport oder die künstlerisch-kreativen Jugendprojekte sind ein wertvoller Beitrag, um zusammen mit Flüchtlingen aktiv zu werden.“

 

Text und Fotos: Oliver Erdmann