Der Dachverband der deutschen CSD-Organisator_innen hat sich in einem offenen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt und fordert mit Nachdruck die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und die „Ehe für alle“.
Die CSD-Organisator_innen trafen sich vom 10. bis 12. März 2017 in der Akademie Waldschlösschen in Göttingen.
Kalle Wahle vom CSD Düsseldorf e.V. hat an dem Bundestreffen der CSD-Vereine am vergangenen Wochenende in der Waldschlösschen-Akademie in Göttingen teilgenommen. „Seit der
Gründung sind wir Mitglied im CSD Deutschland e.V. und engagieren uns gemeinsam in der Arbeit gegen Homophobie und für die Gleichstellung aller Menschen in der Republik“, sagt der Düsseldorfer
LSBT*-Aktivist. Man wolle Druck machen, damit die Forderungen noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden. „Denn es sind schließlich 83 Prozent der Menschen in unserer Bevölkerung für die
Ehe für alle und die völlige Gleichstellung aller Menschen“, so Kalle Wahle.
Der Wortlaut des Schreibens vom 12. März 2017 an die Mitglieder des Deutschen Bundestages:
Wir als Organisator*innen von CSDs, die jährlich in weit über 50 deutschen Städten stattfinden, kämpfen seit Jahrzehnten für die gleichberechtigte Teilhabe von lesbischen, schwulen, trans*-,
inter-, bisexuellen und queeren Menschen.
Was bislang im Rahmen eines Diskriminierungsabbaus fehlt, ist die vollständige Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.
Unser Land, das mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz 2001 noch Vorreiter war, muss endlich dem Beispiel vieler anderer Länder folgen und die „Ehe für alle“ einführen. Nach der Ihnen bekannten
repräsentativen Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes stimmen 83% der Befragten der Aussage zu, Ehen zwischen zwei Frauen oder zwei Männern zu erlauben.
Wir als CSD-Organisator*innen fordern: Nicht reden, sondern handeln! Noch in dieser Legislaturperiode!
Wir fordern Sie auf, sich für eine freie Abstimmung über eine Gesetzesvorlage zur Eheöffnung einzusetzen und dieser zuzustimmen.
Text: Oliver Erdmann | Quelle: CSD Deutschland e.V. | Foto: CSD Deutschland e.V.