8. Operngala erzielt Rekorderlös für die AIDS-Stiftung

Die Festliche Gala im Opernhaus Düsseldorf zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung ist mittlerweile ein festes gesellschaftliches Ereignis. Rund 1.300 Gäste sorgten am vergangenen Samstag beim diesjährigen Benefiz-Highlight für einen Reinerlös von mehr als 175.000 Euro.

Bild: Schlussbild bei der AIDS-Gala 2017

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Prof. Christoph Meyer, Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein, die Zuschauer_innen und dankte den beteiligten Künstler_innen, die an diesem Abend ohne Gage auftraten. Prof. Dr. med. Elisabeth Pott, Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Mark Frese, Vorsitzender des Gala-Kuratoriums und Finanzvorstand der Metro Group, hoben in ihren Grußworten hervor, wie wichtig auch heute noch die Unterstützung von Menschen mit HIV/AIDS und Hilfsorganisationen wie den lokalen Aidshilfen ist.

 

Der Erlös der Gala fließt in Beratungs- und Begegnungsangebote in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen. Damit kann Menschen mit HIV/AIDS in Notsituationen individuell geholfen werden. Außerdem kann die Deutsche AIDS-Stiftung das Programm DREAM in Mosambik weiterhin unterstützen. Dort wird unter anderem die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind durch medizinische Versorgung und intensive Betreuung in nahezu allen Fällen verhindert.

 

Bild: Holger Wemhoff
Holger Wemhoff

Den hochkarätigen Benefiz-Abend gestalteten zehn international erfolgreiche Solist_innen zusammen mit den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung des renommierten französischen Gastdirigenten Philippe Auguin. Konzipiert wurde der Musikabend zum achten Mal von Dr. Alard von Rohr. Holger Wemhoff (Foto links) moderierte das Programm mit Arien aus berühmten italienischen, deutschen und französischen Opern, bekannten Operetten-Schlagern und Musical-Songs.

 

 

Bild: Maria Kataeva
Maria Kataeva

Im ersten Teil standen Opernarien im Vordergrund. Der russische Bariton Boris Pinkhasovich begann den Reigen mit der Arie des Valentin aus „Faust“ von Charles Gounod. Die im Ensemble der Deutschen Oper am Rhein beheimatete Mezzosopranistin Maria Kataeva glänzte in blauem Kleid und einer hervorragend gesungenen Arie der Angelina aus Gioacchino Rossinis „La Cenerentola“. Maria Kataevas Einsatz war umso erstaunlicher, als dass sie sich nach ihrem Vortrag entschied, dem weiteren Abend wegen einer Erkrankung, die sie bereits den Tag über quälte, fernzubleiben. Dafür gab es nach der Pause einen Extra-Applaus vom Publikum.

 

Anstelle des bereits zuvor erkrankten Sergey Romanovsky war der in Madrid geborene und in Puerto Rico aufgewachsene Tenor Joel Prieto beim Galakonzert spontan eingesprungen. Der 35-Jährige begeisterte mit „Una furtiva lagrima“ aus L'Elisir D'Amore von Gaetano Donizettis und – im zweiten Programmteil, der von Opernschlagern dominiert war – mit dem schmissigen „Granada“ von Augustín Lara. Auch der junge österreichische Tenor Martin Piskorski, 1988 in Wien geboren, überzeugte die Zuschauer_innen mit seinem frischen Auftritt und gesanglich mit der Arie des Romeo aus Gounods „Roméo et Juliette“ und dem Lied „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus der Franz Lehár Operette „Giuditta“.

 

Bild: Martin Piskorski
Martin Piskorski
Bild: Joel Prieto
Joel Prieto

Des Weiteren begeisterten die kanadische Mezzosopranistin Michèle Losier, die aus Moldawien stammende Sopranistin Valentina Nafornita und der Bass Giacomo Prestia. Bei den Herren war  der Tenor Abdellah Lasri, Ensemblemitglied am Aalto-Theater Essen, der Favorit des Publikums. Der junge Marrokaner sang die Arie des Werther „Pourquoi me réveiller“ von Jules Massenet und das neapolitanische Lied „Torna a Surriento“ von Ernesto de Curtis. Die kanadische Sopranistin Jane Archibald verzauberte die Gäste im Opernhaus mit ihrem golden-glitzernden Kleid und ihrer großartigen Stimme bei Giuseppe Verdis Arie der Violetta aus „La Traviata“ und den „Klängen der Heimat“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss Sohn.

Bild: Abdellah Lasri und Jane Archibald
Abdellah Lasri und Jane Archibald (Bildmitte)
Bild: Valentina Nafornita
Valentina Nafornita

Bild: Golda Schultz
Golda Schultz (im Vordergrund)

Ganz besonders hinreißend war jedoch der Auftritt der südafrikanischen Sopranistin Golda Schultz. Ihr apricot-orangenes Kleid und der vom Düsseldorfer Juwelier Bucherer (für alle Sängerinnen) zur Verfügung gestellte Schmuck umrahmten das sympathische Äußere der 33-Jährigen mit der warmen Stimme. Aus Giacomo Puccinis „La Bohème“ sang sie die Arie der Mimi und im zweiten Teil das Lied der Manon „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ aus der Operette „Der Favorit“ von Robert Stolz. Viel Applaus gab es für Golda Schultz' Gastspiel.

Mit Standing Ovations und einem Schlusslied  aus der „Fledermaus“ klang der glanzvolle Opernabend aus. Der Termin der 9. Festlichen Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung steht bereits fest: Für das Event am 3. März 2018 im Opernhaus Düsseldorf gibt es bereits ab April 2017 Karten.

Text: Oliver Erdmann | Fotos: Paul Esser