Endgültiges Aus für die EuroGames

Die für Anfang August geplanten EuroGames in der NRW-Landeshauptstadt werden nicht stattfinden. Auch nicht in 2021. Der Vorschlag der Düsseldorfer Organisator*innen für „Twin Games“ im kommenden Jahr fand keine Unterstützung.

Bild: Das Aus für die EuroGames

Aufgrund der Corona-Pandemie können die EuroGames 2020 Düsseldorf nicht wie geplant vom 5. bis 9. August stattfinden. Bereits seit Beginn der Krise im März dieses Jahres haben die Verantwortlichen eine Lösung gesucht, um die EuroGames in Düsseldorf zu verschieben und die jahrelange Arbeit vieler Ehrenamtlicher zu retten. Von den erwarteten 4.000 Teilnehmer*innen am internationalen Sportturnier der European Gay & Lesbian Sport Federation (EGLSF) hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr als die Hälfte angemeldet. Den Sportbegeisterten aus aller Welt wollte man eine attraktive Alternative im nächsten Jahr anbieten.


Das neue Konzept sah vor, im Jahr 2021 – gemeinsam mit den EuroGames 2021 Copenhagen – ein Zwillingsturnier zu organisieren. Die Twin Games hätten es den Düsseldorfern ermöglicht, doch noch ihren Traum von EuroGames in der eigenen Stadt umzusetzen, auch wenn dies für beide Ausrichter*innen ein Weniger an teilnehmenden Sportler*innen bedeutet hätte. In Kopenhagen finden die EuroGames zugleich mit dem WorldPride statt, was dort vermutlich zu weit geringeren Teilnehmer*innen-Verlusten geführt hätte. Doch schnell war klar: Für die Dänen war dies keine Option; sie versperrten sich einer solidarischen Lösung.


Auch der Vorstand der EGLSF konnte in der Krise nicht unterstützen. Es gab widersprüchliche Aussagen und letzten Endes keine Unterstützung für den Düsseldorfer Kompromissvorschlag, zumal man Vertragsverletzungsklagen von Seiten der Kopenhagener befürchtete. Die Düsseldorfer Mitgliedsvereine der EGLSF fordern nun personelle Konsequenzen und vor allem eine grundlegende Reform des Europäischen LSBTIQ*-Sportverbandes. Hierfür gibt es auch bereits zahlreiche Vorschläge, um ein Desaster wie für die EuroGames 2020 Düsseldorf zukünftig zu verhindern.


In der offiziellen Veröffentlichung der EuroGames 2020 Düsseldorf vom 16. Juni heißt es: „Es ist vorbei. Aus der Corona-Krise heraus hätte sich die Chance geboten, etwas Neues zu schaffen, sich gegenseitig zu unterstützen. Das haben wir alle gemeinsam nicht geschafft.“ Die Twin Games hätten ein Zeichen der Zusammenarbeit und der Solidarität sein können, so die Organisator*innen. Jetzt richtet man den Blick in die Zukunft: „Wir wollen mit den nun abgesagten EuroGames in Düsseldorf keine Trümmer, sondern ein positives Erbe für die Zukunft hinterlassen. Die Werte und Ziele, welche die EGLSF vertritt, liegen uns auch weiterhin am Herzen.“


Der Dank der Verantwortlichen gilt allen Ehrenamtlichen, die sich bis zuletzt mit über 20.000 geleisteten Stunden für die EuroGames in Düsseldorf engagiert haben, der Stadt Düsseldorf und dem Land NRW für die Unterstützung, allen Partner*innen und vor allem all den Teilnehmenden, die Lust auf erfolgreiche EuroGames in Düsseldorf hatten.


Alle Infos unter: www.eurogames2020.de

DQ-Bericht "TwinGames in 2021?": www.duesseldorf-queer.de/eurogames-team-will-kaempfen/

 

Text: Oliver Erdmann