Ausstellung zum Paragrafen 175

Die Geschichte des Strafrechts-Paragrafen 175 von den Anfängen bis zur Streichung im Jahr 1994 und die aktuelle Bedeutung dieser Geschichte für LSBTIQ* ist Inhalt einer zweiteiligen Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf (ab 30. Juni) und im Rathaus-Foyer (ab 14. Juli).

Bild: Plakat zur Ausstellung "Im Namen des Volkes"

Im Jahr 1969 wurden die §§175 und 175a StGB erstmals liberalisiert und erst 1994 als Folge der deutschen Wiedervereinigung endgültig aufgehoben. Das Centrum Schwule Geschichte (Köln) schlägt mit seiner Ausstellung „Im Namen des Volkes!? §175 StGB im Wandel der Zeit“ einen Bogen quer durch die Geschichte antihomosexueller Gesetzgebung auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland.


Die Ausstellung richtet ein besonderes Augenmerk auf das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Die Landeshauptstadt Düsseldorf war während der Zeit des Nationalsozialismus eine Hochburg der Schwulenverfolgung. In kaum einer anderen Stadt wurden so viele Männer auf Grund des Paragrafen 175 verhaftet wie hier. Sie wurden in Lager deportiert, mussten Zwangsarbeit verrichten und wurden ermordet. Die Überlebenden hatten nach 1945 keine Chance auf Wiedergutmachung, da der Paragraf 175 immer noch Bestand hatte.


Der Kurator Marcus Velke-Schmidt erzählt aber nicht nur die Biografien von verfolgten Männern nach dem sogenannten „Schwulenparagrafen“, sondern beleuchtet auch die Auswirkung auf die Lebensgeschichten von Lesben und Trans*, die ebenfalls ausgeschlossen und Opfer von Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt wurden.


Die Ausstellung wird in Düsseldorf an zwei Orten gezeigt: Ab dem 30. Juni 2020 wird der historische Teil in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mühlenstraße 29, gezeigt. Thematisiert wird die Zeit vor und während des Nationalsozialismus sowie die Jahre der Befreiung durch die Alliierten. Der zweite und ergänzende Teil „1949 bis in die Gegenwart“ ist ab dem 14. Juli 2020 im Foyer des Rathauses, Marktplatz 2, zu sehen.


Eine Ausstellung des Centrums Schwule Geschichte (Köln) in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.


Öffnungszeiten Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf:
Di bis Fr und So 11.00 bis 17.00 Uhr, Sa 13.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei
Die Hygienebestimmungen des Hauses sind zu beachten.