Mit dem Stück „Surrogate Cities“ gibt Demis Volpi seinen Ausstand beim Ballett am Rhein - und mit ihm zahlreiche Tänzer*innen. Auf der Düsseldorfer Opernhaus-Bühne versammelt er aus diesem Anlass sein gesamtes Ensemble und das große Orchester. Fulminant!
Es ist die letzte Uraufführung von Demis Volpi als Ballettdirektor und Chefchoreograf in Düsseldorf. Zu Heiner Goebbels‘ titelgebender Komposition „Surrogate Cities“ lässt Volpi, der ab der Spielzeit 2024/25 das Hamburg Ballett übernimmt, mannigfache Bilder des Städtischen entstehen. Dabei verlässt er einmal mehr die sichere Umgebung altbewährter Formate und schafft Raum für neue Konstellationen und Synergien. Nahezu die gesamte 45-köpfige Kompagnie teilt sich in verschiedenen Episoden den bis zur Hinterbühne reichenden Raum mit den groß besetzten Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung des designierten Chefdirigenten Vitali Alekseenok. Hinzu kommen die großartigen jazzigen Gesangsparts von Tamara Lukasheva und die ungewöhnlichen Klanggeräusche von Posaunist Matthias Muche.
Eine Stadt als Klang wollte Heiner Goebbels in seiner 1994 erarbeiteten Komposition „Surrogate Cities“ abbilden. Das zeitgenössische und in Teilen jazzige Stück inspirierte Demis Volpi zu einer Choreografie, die lustvoll Grenzen überschreitet und Tanz in seiner ganzen Individualität feiert. So gibt es imposante Gruppenszenen, beeindruckende Pas des deux und einfühlsame Soli, aber auch Gesangs- und Sprechrollen für Tänzer. Zentrales Motiv ist die Großstadt als Durchgangsort, geprägt von den Menschen, die dort leben und sich begegnen. Das passende Bühnenbild stammt von Katharina Schlipf, und die Kostüme hat Thomas Lempertz konzipiert. Premiere hatte das Stück am 26. April 2024 im Düsseldorfer Opernhaus, und auch bei der dritten Aufführung am 4. Mai gab es viel Applaus vom Düsseldorfer Publikum.
Weitere Aufführungen im Düsseldorfer Opernhaus: Do 09.05.2024 | Sa 11.05.2024 | So 19.05.2024 (jeweils 18.30 bis 20.30 Uhr)
Infos: www.operamrhein.de
red. Oliver Erdmann | Quelle: Ballett am Rhein