Von Crossdressern und Superhelden

Die Graphic Novel „Dragman“ ist ein wilder und origineller Genrereigen über Transidentität, Selbstakzeptanz und Superheldenmut. Der britische Cartoonist Steven Appleby, selbst Crossdresser, erhielt dafür den Sonderpreis der Jury beim Internationalen Comicfestival 2021 in Angoulême.

Bild: Buchcover "Dragman"
Bild: © Schaltzeit Verlag

Dragman ist kein gewöhnlicher Superheld. Um fliegen zu können, muss er in Frauenkleider schlüpfen. Aber er will seinen Ruf als guter Ehemann und liebevoller Vater nicht aufs Spiel setzen, obwohl er es über alles liebt, sich Frauenkleider überzuziehen. Ein ziemliches Dilemma für diesen Transhelden, der durch sein Auftreten das gesamte Superhelden-Genre unwiderruflich in Aufruhr versetzt, als er ein kleines Mädchen rettet, das vom Dach des Londoner Kunstmuseums fällt. Nun muss er sich nicht nur gegen Macho-Superhelden, sondern auch seine eigenen Selbstzweifel und einen Serienkiller behaupten, um sich selbst, seine Ehe und die menschliche Seele zu retten.


Steven Appleby zählt zu den prominentesten Cartoonisten Großbritanniens. Seine brillante, lebhafte und knorrige Linie etablierte ihn als einen der besten britischen komischen Künstler. Nach der Veröffentlichung von verschiedenen Anthologien liefert er nun mit Dragman sein Meisterstück ab. Eine einzigartige Mischung aus packendem Graphic-Thriller und Superhelden-Comic, der vieles gleichzeitig ist: lustig, tiefgründig, bewegend, philosophisch, sozialkritisch und intim.

 

DRAGMAN
Steven Appleby
Aus dem Englischen von Ruth Keen
336 Seiten, farbig, Hardcover, 29 Euro
Schaltzeit Verlag | ISBN 978-3-946972-49-5

 

Text: red./OE | Quelle: Schaltzeit Verlag