Kölner Künstler soll LSBT-Denkmal realisieren

Der Kölner Künstler Claus Richter hat den Wettbewerb zur Gestaltung des Denkmals für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt gewonnen. Nach dem Votum der Kunstkommission muss nun der Kulturausschuss die Realisierung beschließen.

Bild: Denkmal-Entwurf von Claus Richter
Claus Richters Entwurf für das Düsseldorfer LSBT*-Denkmal. // Foto: Claus Richter / Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf

In ihrer Sitzung am 26. Februar 2020 hat die Kunstkommission mehrheitlich für die Arbeit von Claus Richter mit dem Titel „Ein seltsam klassisches Denkmal“ gestimmt. Zuvor gab es auf Beschluss des Kulturausschusses einen zweistufigen Wettbewerb, zu dem seit Februar 2019 ein internationales Teilnehmerfeld von 15 Künstler*innen eingeladen wurde. Das LSBT*-Forum Düsseldorf hatte als Teil der Jury ein Stimm- und Vorschlagrecht. Nach der Sichtung von 13 eingereichten Beiträgen kamen fünf Entwürfe in die zweite Runde. Den Zuschlag erhielt schließlich der Entwurf von Claus Richter. Seine Arbeit wird ausdrücklich vom LSBT*-Forum gelobt und es erklärt, dass es sich über das Ergebnis des Wettbewerbs und auf die Realisierung freut.


Der Entwurf für „Ein seltsam klassisches Denkmal“ besteht aus einer bronzenen Figurengruppe auf einem Steinsockel mit einer Plakette. Die vier Figuren stehen sinnbildlich für alle Spektren sexueller Ausrichtung und geschlechtlicher Identität, sie sind in ihren Details reduziert. Mit in den Himmel gereckten Fäusten veranschaulichen sie den Kampf gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Unterdrückung. Claus Richter beschreibt die Gruppe als „Helden“. Sie seien „Platzhalter für all die, die agieren und einschreiten, die Zivilcourage zeigen, und für all die, die trotz Gefahr und Druck sichtbar „anders“ leben und gelebt haben, die dabei verfolgt, gefoltert und vielleicht sogar ermordet wurden“, so Richter.


Am 12. März 2020 soll nun der Kulturausschuss die Realisierung von Richters Entwurf „Ein seltsam klassisches Denkmal“ beschließen. Das letzte Wort hat dann noch der Rat der Stadt. Die Kosten werden maximal 200.000 Euro betragen. Bis wann das Denkmal realisiert werden kann, ist noch unklar. Auch der genaue Ort für das Denkmal wird zurzeit noch eruiert, es soll aber ein Platz am Rheinufer zwischen Rheinkniebrücke und Rheinterrasse werden.

 

Text: Oliver Erdmann | Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf