Der letzte Bürger der DDR

Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls erinnert das Düsseldorfer Schauspielhaus an das Schicksal von Ronald M. Schernikau, einem schwulen Kommunisten, der sich 1989 in die DDR einbürgern ließ. Die szenische Würdigung ist zu sehen am 9. November 2019 um 20.30 Uhr im Unterhaus.

Bild: Federik Tiden
Frederik Tidén hat den szenischen Erinnerungsabend konzipiert. // Foto: D'haus

Ronald M. Schernikau war schwuler Kommunist, bedeutender Schriftsteller und der letzte Mensch, der sich 1989 in die DDR einbürgern ließ. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls zeigt das Düsseldorfer Schauspielhaus eine szenische Würdigung von Frederik Tidén, Dramaturg am D'haus und bekannt als die Drag-Queen aus dem Liederabend „Boys don't cry and girls just wanna have fun“.

Im Sommer 1980 zieht Ronald M. Schernikau nach Westberlin. Der 20-Jährige ist eine Lichtgestalt der deutschen Literatur, Autor der erfolgreichen „Kleinstadtnovelle“. Voller Elan stürzt er sich ins Nachtleben. Er lernt die Welt der Schwulenkneipen, der Saunen und Discos kennen. Doch in einem Punkt unterscheidet sich Schernikau von den anderen: Er ist Kommunist. Obwohl seine Mutter 1966 mit ihm im Kofferraum eines Diplomatenwagens über die innerdeutsche Grenze geflohen war, setzt er alles daran, am Literaturinstitut in Leipzig zu studieren. Es gelingt ihm, und er fasst einen großen Entschluss: Zum Entsetzen seiner Freunde will er DDR-Bürger werden. Im September 1989 erfüllt sich sein Lebenstraum. Doch kurze Zeit später ist Ronald M. Schernikau schon wieder am falschen Ort. Die Mauer fällt, und er erhält eine tödliche Diagnose.

 

Bild: Ronald M. Schernikau
Ronald M. Schernikau war schwuler Kommunist, bedeutender Schriftsteller und der letzte Mensch, der sich 1989 in die DDR einbürgern ließ. // Foto: D'haus

Der letzte Bürger der DDR. Ein Abend zu Ehren von Ronald M. Schernikau
9. November 2019 | 20.30 Uhr
Unterhaus (im Schauspielhaus)
Düsseldorfer Schauspielhaus, Gustaf-Gründgens-Platz 1, 40211 Düsseldorf

www.dhaus.de

 

Text: red./OE | Quelle: D'haus