Zur Kommunalwahl am 14. September 2025 hatte das Düsseldorfer Frauenforum eine Umfrage in den FLINTA*-Communities gestartet. Zu den wichtigsten Themen und Forderungen konnten sich die Parteien und OB-Kandidat*innen äußern. Das Ergebnis liegt jetzt vor.
Mit Blick auf die Kommunalwahlen 2025 hat das Düsseldorfer Frauenforum vor dem Sommer sein Netzwerk aus sozialen Einrichtungen, feministischen Organisationen, FLINTA* Gruppen und Communities sowie interessierte Bürger*innen zur Beteiligung aufgerufen. Gefragt wurde: Was sind eure Sorgen, was beschäftigt euch politisch? Was braucht ihr, um in Düsseldorf gut zu leben? Wo gibt es akuten Mangel und was fordert ihr von der Kommunalpolitik?
Das Ergebnis: Es gibt viele Themen, die FLINTA* in Düsseldorf aktuell beschäftigen. Allen voran belastet sie die Sorge vor einem zunehmenden Rechtsruck – lokal, bundesweit und international – und die damit einhergehenden Entwicklungen wie fortschreitende gesellschaftliche Radikalisierung und Destabilisierung der Demokratien weltweit. „Mir macht die Annäherung der Bundesregierung an politisch rechte Haltungen und Ziele, welche sich auch auf kommunalpolitische Entscheidungen auswirken, Sorgen“, so eine Teilnehmerin der Umfrage. Eine andere FLINTA* benennt „Krieg! Menschenrechte werden ignoriert, die gefühlte Ohnmacht zu all dem“.
Rechtsterrorismus, zunehmender Rassismus, Antifeminismus, Retraditionalisierung und Ableismus bedrohen die Sicherheit und Teilhabe insbesondere queerer, behinderter und psychisch erkrankter Menschen. Auch aktuelle Kriege, die Gefahr drohender Kriege und Militarisierung machen Angst, dazu die Auswirkungen des Klimawandels: „Mich beschäftigt das unerträglich heiße Klima in der Stadt. Im Südpark sind sehr viele Bäume erkrankt.“
Folgende Themen haben sich als zentrale Anliegen der Befragten herauskristallisiert:
1. Bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum
2. Inklusive Stadt und echte Barrierefreiheit
3. Am Klimawandel angepasste und nachhaltige Stadt(planung)
4. Flächendeckend gut ausgebauter und barrierearmer ÖPNV sowie sichere Fahrradwege
5. Rechtsruck ernst nehmen – Demokratie stärken und solidarisches Miteinander fördern
6. Inklusiver, intersektionaler Schutz vor Gewalt sowie Gewaltprävention
Die Forderungen wurden an Parteien und Oberbürgermeister*in-Kandidat*innen versendet, mit der Bitte um Stellungnahme, inwieweit die Forderungen mit deren Zielen und Plänen für die Zukunft Düsseldorfs und seiner Bürger*innen übereinstimmen.
Die Stellungnahmen der Parteien liegen vor. Diese wurden anhand eines Ampelsystems mit den Forderungen abgeglichen und übersichtlich in Tabellenform visualisiert. Die Ergebnisse finden sich im PDF-Dokument.
Auf den ersten Seiten zu jeder Hauptforderung (markiert durch farbig hinterlegte Überschriften) sind jeweils die Auswertung der Positionierungen zu den konkreten Forderungen in einer Tabelle aufgeführt. Grün bedeutet Zustimmung zur Forderung, gelb bedeutet teilweise Zustimmung oder Fokus der Partei geht eher in andere Richtung, rot bedeutet Ablehnung der Forderung, grau bedeutet keine Antwort dazu. Darauf folgen die (teilweise zusammengefassten und gekürzten) Statements der Parteien zu den jeweiligen Forderungen, wie sie auf Social Media geteilt wurden.
Das Düsseldorfer Frauenforum versteht sich als Lobby für feministische Themen mit intersektionaler Perspektive. Seine Anliegen gehen über die Gleichstellung der Geschlechter hinaus und beziehen damit verstrickte Themen wie beispielsweise Inklusion, Rassismuskritik und Armut mit ein. Das Frauenforum sieht es als seinen Auftrag, Politik und Verwaltung diesbezüglich in die Verantwortung zu nehmen.
FLINTA* steht für Frauen (cis, trans*, inter*), Lesben, inter* und nicht-binäre Menschen sowie trans* und agender Personen.
Quelle: Frauenforum Düsseldorf | Bearbeitung: DQ
