Highlights des Queerfilmfestival 2025

Beim diesjährigen Queerfilmfestival, das vom 4. bis 10. September im Bambi Filmstudio stattgefunden hat, gab es zahlreiche Höhepunkte. 18 nicht-heteronormative Filme und zwei Filmtalks mit Gästen begeisterten die Zuschauer*innen.

Drei Poster des Queer Film Festivals 2025 mit dem Motto ‚Die besten queeren Filme des Jahres‘ an einer Wand über einem Infotisch mit Flyern und Broschüren
Plakate für Queerfilmfestival 2025 im Bambi Filmstudio // Foto: Oliver Erdmann

Das Programm des Queerfilmfestivals war in diesem Jahr wieder überaus vielfältig. Einige Filme waren kantig und rau, andere kunstvoll geschliffen – und zusammen zeigten sie die queeren Communities in all ihren Formen, Farben und Unebenheiten, mit ihren Geschichten, Erfahrungen und Ideen. Im Bambi-Kino sorgte Düsseldorf Queer als Kooperationspartner auch diesmal dafür, dass sich an jedem Filmabend lokale Gruppen, Organisationen und Projekte den Besucher*innen präsentieren konnten.

 

Die Filmauswahl zeigte queere Lebenswelten und Sehnsüchte über alle Generationen hinweg: ob mit einem zärtlich-melancholischen Film über die erste schwule Liebe wie „Mauern aus Sand“ aus Kroatien oder mit einem lustvollen Gen-Z-Epos über eine bisexuelle Sex-Influencerin aus Reykjavik wie „Skinny Love“. Es waren Filme, die viel zu sagen haben über die Liebe und das Leben und wie sich beides miteinander arrangieren lässt: So wie „Dreamers“ von Joy Gharoro-Akpojotor, in dem zwei Migrantinnen in der chaotischen Trostlosigkeit eines britischen Abschiebezentrums zueinander finden. Oder wie „Kaktusfrüchte“ von Rohan Parashuram Kanawade, in dem es um Liebe und Trauer in Indien geht.

 

Eine Person liegt entspannt mit geschlossenen Augen und freiem Oberkörper auf einem Bett, während eine zweite Person im Hintergrund in einem roten Oberteil liegt.
Der dänische Film "Sauna" bildete den Auftakt des Queerfilmfestivals im Bambi-Kino am 4. September 2025. // Foto: Salzgeber

Publikumsmagnete bei den Düsseldorfer Zuschauer*innen waren der Film „Sauna“ von Mathias Broe, in dem ein sexbesessener junger Schwuler in Kopenhagen den trans* Mann seiner Träume entdeckt, und der Animationsfilm „Lesbian Space Princess“ der australischen Regisseur*innen Leela Varghese und Emma Hough Hobbs, ein anarchistischer, intergalaktischer Selbstfindungstrip einer liebeskranken Prinzessin auf Rettungsmission. Beide Filme liefen zum Festivalauftakt am Donnerstag.

 

Volles Haus gab es auch am Freitag beim brasilianischen Film „Alles was brennt“ von Regisseur Felipe Sholl, der sich mit obsessiver Lust und der Sehnsucht nach einer echten Familie beschäftigt. Zu Gast im Bambi-Kino waren die Hauptdarsteller Caio Macedo und Alejandro Claveaux, die für ihre schauspielerische Leistung viel Applaus vom Publikum ernteten und beim anschließenden Gespräch mit Moderator Bernd Plöger über den Film und ihre Erfahrungen beim Dreh plauderten.

 

Drei Männer stehen auf einer Bühne vor Publikum und führen ein Gespräch
Bernd Plöger im Gespräch mit den Schauspielern Alejandro Claveaux und Caio Macedo (v.l.). // Foto: Oliver Erdmann

Ein Filmtalk fand auch nach der Aufführung von „Janine zieht aufs Land“ am Dienstag statt. In dem queeren Heimatfilm geht es um die genderfluide Hauptperson, die sich zwangsweise ihrer Wurzeln in der Provinz besinnen muss. Jan Eilhardt, Regisseur*in und Hauptdarsteller*in, war zu Gast und stellte sich den Fragen von Bernd Plöger und des Publikums. Sein Film ist der erste Teil einer biografischen Auseinandersetzung mit seinen eigenen Familiengeschichte.

 

Zwewi Personen führen ein Gespräch vor der Kinoleinwand
Bernd Plöger beim Filmtalk mit Regisseur*in Jan Eilhardt. // Foto: Oliver Erdmann

Am 10. September 2025 ist das siebte Queerfilmfestival nach einer intensiven Festivalwoche zu Ende gegangen – in zehn deutschen Städten sowie in Wien wurde das queere Kino gefeiert. Düsseldorf war wieder mit dabei. Einigen Filmen aus dem Programm wird man bald auch in den monatlichen Queerfilmnächten wiederbegegnen. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!

 

Text: Oliver Erdmann