Suchtselbsthilfe für queere Menschen

Im April startet der Kreuzbund Düsseldorf eine neue Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen aus der queeren Community. Klaus Kuhlen und Matthias Hahne von der Selbsthilfegemeinschaft haben das neue Angebot jetzt vorgestellt.

Bild: Klaus Kuhlen und Matthias Hahne
Klaus Kuhlen (links), Vorsitzender vom Kreuzbund Kreisverband Düsseldorf e.V., und Matthias Hahne, Gruppenleiter von Kreuzbund queer, vor dem Kreuzbund-Café auf der Hubertusstraße 3 an der Rheinkniebrücke. // Foto: Oliver Erdmann

Am 4. April startet der Kreuzbund Düsseldorf eine neue Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen aus der queeren Community. Ziel ist es, ein Selbsthilfeangebot zu schaffen, das nicht nur die „klassischen“ Themen der Suchthilfe abdeckt, sondern sich auch mit Schnittstellenthemen auseinandersetzt, die entweder zur Suchtentwicklung beigetragen haben oder die Betroffenen im Alltag belasten. Dies können zum Beispiel negative Coming-out-Erfahrungen, Akzeptanzprobleme im familiären Umfeld oder im Beruf, Drogenkonsum in der Szene oder auf Partys, oder auch Beziehungsfragen sein.

 

Das Angebot richtet sich an alle, die sich von der Kombination Suchtproblematik und queer angesprochen fühlen. Wichtig für eine Teilnahme ist Abstinenz am Tag des Gruppenbesuchs, wobei eine dauerhafte Abstinenz angestrebt wird. Welches Suchtmittel konsumiert wird bzw. wurde, ist hierbei egal. Im Mittelpunkt steht das Ziel einer zufriedenen Abstinenz im Einklang mit der eigenen Identität und dem eigenen Lebensstil, so dass die Entscheidung zur Abstinenz letztlich als Gewinn an Lebensqualität empfunden wird und nicht als ewiger Kampf.

 

Der Kreuzbund ist ein Suchtselbsthilfeverein, der nach dem Motto „Betroffene helfen Betroffenen“ ausschließlich ehrenamtlich arbeitet. Als Fachverband des Deutschen Caritasverbandes besteht eine Anbindung an professionelle Beratungsangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten für Gruppenleiter*innen sowie Gruppenteilnehmer*innen.

 

In Düsseldorf bietet der Kreuzbund mehr als ein Dutzend Gruppen an verschiedenen Wochentagen an. Momentan ist der Kreuzbund Düsseldorf dabei, die klassischen Selbsthilfegruppen um Angebote zu erweitern, die Schnittstellenthemen abdecken und Betroffene dort abholen, wo sie thematisch im Leben stehen. Neben der neuen Gruppe „Kreuzbund queer“ ist dies zum Beispiel auch der „Junge Kreuzbund“.

 

Die Idee, eine Gruppe für Homosexuelle zu gründen, hat Gruppenleiter Matthias aus seiner früheren Wahlheimat Hannover mitgebracht. „Meine ersten Gehversuche in einer Selbsthilfegruppe waren damals in Hannover auch in einer queeren Gruppe. Als ich nach Düsseldorf gezogen bin, war ich überrascht, dass es so etwas hier nicht gibt. Es gibt manche Themen, die ich als Schwuler nicht so gerne in einem Heteroumfeld bespreche. Das meine ich gar nicht negativ. Ich brauche aber – wenn es ans Eingemachte geht – Gesprächspartner, die mich und meine Situation gerade in Bezug auf den früheren Suchtmittelkonsum und Triggerreize nachvollziehen können“.

 

Die Gruppe findet ab 4. April 2024 immer donnerstags von 19.00 bis 20.30 Uhr statt in den Räumlichkeiten des Kreuzbunds (Hubertusstraße 3, Nähe Landtag/Kniebrücke) statt.

 

Kontakt: Matthias@kreuzbund-duesseldorf.de

www.kreuzbund-duesseldorf.de