Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist heute für ihr Engagement im Bereich Diversity und LSBTIQ+ mit dem Max-Spohr-Preis ausgezeichnet worden. Matthias Weber vom Völklinger Kreis e.V. überreichte den Preis an Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Der Völklinger Kreis e.V. (VK) ist das bundesweite Netzwerk schwuler Führungskräfte und Selbstständiger. Mit dem Max-Spohr-Preis ehrt der Verband alle zwei Jahre Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Deutschland, die auf vorbildliche Weise Vielfalt in ihren Organisationen durch ein umfassendes Diversity-Management unterstützen, insbesondere durch Instrumente zur Förderung der Kerndimension „sexuelle und geschlechtliche Identität“ und Programme für lesbische, schwule, bisexuelle sowie trans- und intergeschlechtlichen Mitarbeiter*innen.
VK-Vorsitzender Matthias Weber überreichte den Max-Spohr-Preis 2020 für den Öffentlichen Sektor heute (17.09.2020) im Rahmen einer kleinen Verleihung im Jan-Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses an Oberbürgermeister Thomas Geisel. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten, Elisabeth Wilfart, und der Diversity-Beauftragten, Jana Hansjürgen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung. „Alle Düsseldorfer*innen dürfen stolz darauf sein, dass wir mit diesem Preis ausgezeichnet worden sind“, sagte er in seiner Dankesrede. In Düsseldorf werde Diversity nicht nur bürokratisch gehandhabt, sondern „es findet auch in der Öffentlichkeit statt“, so Geisel, und weiter: „Vielfalt und insbesondere LSBTIQ* gehören zur DNA dieser Stadt“. Er hoffe, dass dies nicht nur Teil des Selbstverständnisses der Stadt sei, sondern auch eine Selbstverständlichkeit, sagte das Stadtoberhaupt.
Matthias Weber, Vorstandsvorsitzender des Völklinger Kreis e.V., sagte: „Das Interesse am Max-Spohr-Preis war noch nie so groß wie in 2020. Noch nie hatten wir so viele Bewerbungen. Und das trotz Corona.“ Dass die Landeshauptstadt Düsseldorf für ihr Diversity-Management ausgezeichnet werde, sei „total verdient“, so Weber. Er hob hervor, dass die Stadt nicht nur die Stelle einer Diversity-Beauftragten geschaffen habe, sondern auch die LSBTIQ*-Community in vielen Bereichen fördere. So werde die Arbeit diverser Fachstellen, wie ‚Altern unterm Regenbogen’ oder die Trans*Beratung, finanziell unterstützt. Es sei auch die Errichtung eines Denkmals zur Verfolgung und Emanzipation von LSBTIQ* in Düsseldorf beschlossen worden. Matthias Weber sagte, er habe den Eindruck, „Diversity ist in Düsseldorf Chefsache“. Er hoffe, dass der Preis ein Ansporn für weiteres Engagement in diesem Bereich sei und sich Düsseldorf in ein paar Jahren um den neu geschaffenen Nachhaltigkeitspreis bewerben werde, so VK-Chef Weber.
Neben großen Unternehmen und Banken zählten in den zurückliegenden Jahren bereits Städte wie München (2012) und Dortmund (2014) zu den Preisträgern. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover erhielt 2018 den Max-Spohr-Preis für den Öffentlichen Sektor. In diesem Jahr wurde München mit dem erstmals vergebenen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Der Max-Spohr-Preis 2020 für den Privaten Sektor geht an die Robert Bosch GmbH. Der Max-Spohr-Sonderpreis 2020 wird an die Evangelische Schulstiftung in der EKBO (Berlin/Brandenburg) verliehen. Schirmherrin des Max-Spohr-Preises 2020 ist Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.
Laut Völklinger Kreis steht der Name des Verlegers Max Spohr (1850 – 1905) für Weitsicht, Toleranz und Offenheit gegenüber menschlicher Sexualität, und das zu einer Zeit, in der das moralische
Klima von Konservatismus und Chauvinismus geprägt war. Max Spohr habe sich zeitlebens aktiv und auf vielfache Weise für die Emanzipation sexueller Minderheiten eingesetzt.
Weitere Infos zum Max-Spohr-Preis 2020: www.max-spohr-preis.de
Zur Jurybegründung im YouTube-Video geht's hier.
Text: Oliver Erdmann