Kein Platz den Antifeminist*innen

Mehrere queerfeministische Gruppierungen rufen für kommenden Dienstag zu einer Protestaktion gegen eine Veranstaltung der sogenannten „Stiftung für Familienwerte“ um die Düsseldorfer Ex-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU) auf.

Bild: Kein Platz den Antifeminist*innen. Kundgebung gegen rückschrittliche Familienpolitik und den Schulterschluss mit Faschist*innen. Dienstag, den 30.05. um 17.30 Uhr Ecke Oberrather Straße/Josefkirche.
Quelle: Facebook-Seite "Queerfeministische Vernetzung Düsseldorf"

Die Stiftung für Familienwerte engagiert sich nach eigenen Angaben für ein „selbstbestimmtes und gelingendes Familienleben auf der Grundlage christlicher Werte“ unter der Prämisse, dass die „Ehe zwischen Mann und Frau die beste Voraussetzung für ein gelingendes Familienleben“ ist. Am 30. Mai 2023 lädt die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem „Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit“ zu einer Veranstaltung zum Thema „Familienwerte in Europa“ ein. Auftreten werden dort u.a. Zsofia Nargha-Varga, Stv. Staatssekretärin für Jugend im Ministerium für Kultur und Innovation aus Ungarn, Tobias Teuscher von der rechtspopulistischen Fraktion „Identität und Demokratie“ im EU-Parlament sowie ein Vertreter aus Italien. Die Veranstaltung im Josefsaal der Gemeinde Sankt Josef (Rather Kirchplatz 12, 40472 Düsseldorf) beginnt um 18.00 Uhr.


Eine Gruppe von Einzelaktivist*innen rufen in Zusammenarbeit mit der Freien Arbeiter*innen Union Düsseldorf, der Gruppe „FeministischeAktionDüsseldorf“ und dem Queer-Referat der HSD zu einer Protestaktion am 30. Mai 2023 um 17.30 Uhr in Düsseldorf-Rath auf.


In ihrem Aufruf heißt es: „Wir halten die genannten (politischen) Haltungen und verbreiteten Inhalte der Stiftung nicht nur für absolut antifeministisch und menschenfeindlich, sondern insbesondere auch das Schaffen von weiteren rechtsoffenen und rechtsextremen Vernetzungsplattformen für höchst gefährlich! Wir protestieren gegen diese rechten Netzwerke, LGBTIQA-Feindlichkeit & Antifeminismus sowie gegen jeden Faschismus!! Lasst uns gemeinsam unser Eintreten für körperliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung, sowie die Gleichstellung aller Geschlechter und Familienformen auf die Straße tragen!“


Die Aktivist*innen schreiben in ihrem Facebook-Post: „Bei einem Blick auf die verbreitete Literatur auf der Webseite der Stiftung finden sich vor allem Artikel der rechts-katholischen Zeitung „Tagespost“, der „Jungen Freiheit“ sowie bekannter rechtspopulistischer Autor*innen, welche alle die Brücke zwischen politisch konservativen und rechtsextremen Anschauungen schlagen. Inhaltlich befassen sich die Artikel insbesondere mit der Behauptung der „Zerstörung der Familie“ (natürlich meinen sie nur die traditionelle heterosexuelle Familie) durch die von ihnen als „Genderismus“ oder „Gender-Ideologie“ gelabelte gleichstellungsorientierte Politik aller Parteien und politischen Gruppierungen links des CDU-Teils der „Werteunion“. Weitere Lieblingsthemen der Veranstaltenden sind die Dämonisierung des Eintretens für die Rechte von queeren, insbesondere trans* Menschen, die Hetze gegen Aufklärung über Sexualität in Bildungseinrichtungen sowie die Bekämpfung jeglicher innerkirchlicher katholischer Reformprozesse.“ Die Geschäftsführerin der Stiftung, die ehemalige Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel sei auch an der „Demo für Alle“ und der „Werteunion“ beteiligt und verbreite seit Jahren in großem Stil antifeministische, queerfeindliche und rassistische Aussagen, so die Queerfeministische Vernetzung Düsseldorf auf Facebook.


Weitere Infos: www.facebook.com/FemVernetzung

 

Quelle: Queerfeministische Vernetzung Düsseldorf