Queeres Interimszentrum eröffnet

Mit einem kleinen Event hat das Queere Zentrum Düsseldorf gestern seinen neuen Standort eingeweiht. Im Loft-Café der Aidshilfe gab es neben Reden und Unterhaltung auch die Möglichkeit zum Austausch.

Bild: Dragqueen Remo Rivers
Die Düsseldorfer Dragqueen Remo Rivers präsentierte beim Opening-Event des Queeren Zentrums Düsseldorf eine Lip Sync Performance. // Foto: Oliver Erdmann

Am 6. Juni 2024 hat das Queere Zentrum Düsseldorf (QZD) offiziell seinen Interimsstandort in den Räumen der Aidshilfe Düsseldorf eröffnet. Eingeladen waren Vertreter*innen der Politik und der Community. Während die Düsseldorfer Ratsfrauen und -herren offenbar andere Termine hatten, waren zahlreiche Kooperationspartner*innen zum Opening Event gekommen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hatte eine Videobotschaft geschickt, in der er sich über die Eröffnung der Zwischenlösung freute und weitere Unterstützung von Seiten der Stadt signalisierte. Leury Kerpen, Vorsitzender des QZD-Vereins, dankte in seiner Rede insbesondere der Aidshilfe für die Gastfreundschaft und hob die Notwendigkeit hervor, dass es in absehbarer Zeit ein „echtes Queeres Zentrum“ in Düsseldorf geben müsse.

 

Bild: Dragqueen Mieze McCripple
Mieze McCripple, Düsseldorfer Dragqueen und Vorstandsperson beim QZD, trug ein selbstgetextes Poetry-Stück über Queerfeindlichkeit vor. // Foto: Oliver Erdmann

Durch den Nachmittag führte Mieze McCripple. Die Düsseldorfer Dragqueen ist selbst Vorstandsperson beim Queeren Zentrum und steuerte einen bewegenden Poetry-Beitrag bei. Anna Schmidt, Leiter der Geschäftsstelle, präsentierte die Veranstaltungen, die das Queere Zentrum in diesem Jahr schon durchgeführt und noch geplant hat. Hervorgehoben wurden drei neu konzipierte Stammtisch für unterschiedliche Zielgruppen. In einem Talk wurde die Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Drag-Kollektiv TOO MUCH vorgestellt. Gemeinsam soll in den nächsten Wochen ein Awareness-Konzept erarbeitet werden. Zum Abschluss des Opening Events trat Dragqueen Remo Rivers mit einer Lip Sync Performance auf. Anschließend gab es interessante Austauschgespräche am Büfett.

 

Bild: Anna Schmidt bei der Präsentation
Anna Schmidt, Leiter der QZD-Geschäftsstelle, stellte die aktuellen Veranstaltungen vor. // Foto: Oliver Erdmann

Damit das Queere Zentrum Düsseldorf als Zukunftsprojekt weiterverfolgt werden kann, werden engagierte Menschen gesucht, die sich in die Vorstandsarbeit miteinbringen wollen. Das im Januar neu gewählte Vorstandsteam hatte in den zurückliegenden Wochen mit großem Engagement an diversen Baustellen gearbeitet und viele Initiativen auf den Weg gebracht. In kürzester Zeit wurde die Personalstelle wiederbesetzt und erstmals ein fester Raum für die Vereinsarbeit gefunden. Zahlreiche Gespräche mit Kooperationspartner*innen und dem Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung wurden geführt, und momentan laufen Planungsgespräche zu einem möglichen Einstieg in das Projekt K22, einem neuen Haus für vielfältige Initiativen auf der Kiefernstraße in Flingern-Süd.

 

Bild: QZD-Flyer
Flyer zu den Veranstaltungsangeboten des Queeren Zentrums Düsseldorf. // Foto: Oliver Erdmann

Die intensive Vorstandsarbeit hat jedoch ihren Tribut verlangt; die aktuellen Mitglieder der Vereinsführung werden ihre Arbeit nicht weiterführen. Auf einer Mitgliederversammlung am 6. Juli 2024 soll daher ein neuer Vorstand gewählt werden. Hierfür müssen nun Kandidat*innen gefunden werden. Interessierte können sich bei der Geschäftsstelle melden, um Informationen zu den Aufgaben und Tätigkeiten zu erhalten. Kontaktaufnahme per E-Mail an: koordination@queereszentrum.org

 

Die Angebote des Queeres Zentrum Düsseldorf laufen unterdessen weiter. Am 5. Juli startet die Vortragsreihe zu queeren Identitäten und Lebensrealitäten mit einer Veranstaltung zum Thema „Endometriose und reproduktive Ungerechtigkeit“, die in den folgenden Wochen mit Themen wie „Autismus und Queerness“ und „Asexualität und Aromantik“ fortgeführt wird. Außerdem gibt es Selberfahrungs-Workshops, Lesungen und eine neue Ausgabe des erfolgreichen „Lesbian Arm Wrestling“ am 8. November.

 

Text: Oliver Erdmann