Die Düsseldorfer Pianistin und Musikvermittlerin Sophie Sczepanek hat sich in umfangreichen Recherchen mit dem Straightwashing von Frédéric Chopin beschäftigt und lädt nun zu zwei Lecture Recitals ins Theatermuseum (TMD) ein.

I kissed a girlboy and I liked it – So hat Sophie Sczepanek, die auch Vorsitzende
des TMD-Freundeskreises ist, ihre zwei Veranstaltungen betitelt. Ein Lecture Recital ist eine besondere Konzertform, die Musik und Kontext miteinander verbindet. Die Aufführung wird durch kurze,
prägnante Moderationen oder wissenschaftlich-künstlerische Erläuterungen ergänzt.
Dabei geht es im ersten Teil „Viva Polonia!“, der am 26. September 2025 zu erleben ist, um eine queere Lesart von Chopins Biografie und die Geschichtsrevision, die von offiziellen Seiten dazu betrieben werden. Gegenüber Düsseldorf Queer verrät sie: „Ich habe zusätzlich zu meinen Recherchen u.a. dazu in Warschau den Schriftsteller Jacek Dehnel getroffen, der sich selbst für die LGBTQIA*-Community engagiert und dessen letztes Werk ein Gedichtband mit dem Titel „Chopins Herz“ ist, welches sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt.“ Im zweiten Teil „Vive la France!“ am 21. November 2025 wird dann ein inhaltlicher Schwerpunkt auf der gender-nonkonformen Schriftstellerin George Sand gelegt, mit der Chopin eine besondere Beziehung hatte. Das alles wird in einen musikalischen Rahmen gebettet mit Soloklavierwerken sowie Kompositionen für Gesang und Klavier.
Das Straightwashing von Frédéric Chopin
Ein Lecture Recital. Teil 1: Viva Polonia!
26.09.2025 | 19.30 Uhr
Das Straightwashing von Frédéric Chopin
Ein Lecture Recital. Teil 2: Vive la France!
21.11.2025 | 19.30 Uhr
Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, 40479 Düsseldorf
Tickets: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
Text: Oliver Erdmann | Quelle: TMD