Neun Jahren lang war Jana Hansjürgen Leiterin im schwul-lesbischen Jugendzentrum PULS. Zum 1. Oktober 2018 wechselte sie als neue Diversitybeauftragte ins Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf. Im PULS haben jetzt Melanie und Alexander das Ruder übernommen.
dq – düsseldorf queer sprach mit Jana Hansjürgen und den beiden Neuen – Melanie Wohlgemuth und Alexander Grunwald – über den Wechsel im PULS.
Das PULS sei ihr Herzensprojekt, sagt Jana Hansjürgen. „Das Jugendzentrum PULS lebt durch all die tollen, verrückten, herzlichen, engagierten Jugendlichen und Aktionen. Wir haben
in den letzten neun Jahren das PULS zu einem Zuhause gemacht, zu einem Ausgangspunkt von Aktionen und Freundschaften“, erzählt Jana. „Darauf bin ich sehr stolz.“ Das PULS und seine Jugendlichen
seien sichtbar in der Stadtgesellschaft – nicht nur beim CSD – und man habe viele Freund_innen in den anderen Jugendverbänden und -gruppen gefunden. Meilensteine seien nach dem Aufbau und der
Eröffnung die Weiterentwicklung der Teams und der Angebote gewesen. Durch sichtbaren Bedarf wurden von Stadt und Land weitere Förderungen bewilligt, wie Kultur*imPULS oder das Trans*-Angebot.
Jana Hansjürgen sagt: „Ich bin dankbar für all die Begegnungen mit den PULSis, den Eltern, den Kooperationspartner_innen in Düsseldorf und NRW, die Rückendeckung vom Träger, vom Jugendamt und von
der Politik. Ich wünsche dem PULS von Herzen weiterhin viele tolle Jugendliche, Herzblut, PULS-Geist, verrückte Ideen und Aktionen und bin froh, den Staffelstab nun an Melanie Wohlgemuth und
Alexander Grunwald weitergeben zu können. Außerdem bin ich dankbar, dass mein wundervolles Team, bestehend aus Louisa Becker, Benjamin Enkel, Tom Zeuge, Stephan Weber, Sarah Borchert, Franziska
Ihle und Lena Klatte, weiterhin Konstante im PULS ist und ich in meiner neuen Funktion als Diversitybeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf weiterhin Kontakte und Überschneidungen mit dem
PULS haben werde.“
Das neue hauptamtliche Leitungsteam des PULS bilden fortan Melanie Wohlgemuth und Alexander Grunwald.
Melanie Wohlgemuth ist 27 Jahre alt und Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin. „In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich mich der Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit als Projektkoordinatorin bei SCHLAU Düsseldorf gewidmet“, erzählt sie. Nun freue sie sich auf eine ganz neue Art der Communityarbeit: vom Erzählen von Coming-Out-Geschichten und Diskriminierungserfahrungen in Schulklassen hin zum Begleiten und Empowern von LSBT*-Jugendlichen. „Ich freue mich besonders auf all die aktiven PULSis, die gemeinsam mit vielen Bündnispartner_innen die Düsseldorfer Szene durch viele Aktionen und noch mehr Teilhabe rocken“, sagt Melanie.
Alexander Grunwald ist 36 Jahre alt und Sozialpädagoge. Zuvor hat er mit einer vollen Stelle für die Stadt Moers im Jugendzentrum Nord gearbeitet. „Die Jugendarbeit ist schon
seit meiner eigenen Jugend ein sehr wichtiges Beschäftigungsfeld“, verrät Alexander. In der Arbeit mit den Jugendlichen sei es eine der wichtigsten Aufgaben, Zuhörer, Sprachrohr und Motor für die
Jugendlichen zu sein. Es gehe darum, Jugendliche und ihre Anliegen, Bedürfnisse und Probleme zu verstehen, ernst zu nehmen und bei der Verwirklichung, Umsetzung und Bewältigung zu unterstützen,
das Entdecken, Gestalten und Erweitern ihrer Lebenswelt positiv zu beeinflussen. Alexander sagt: „Im PULS freue ich mich umso mehr darauf, in diesem Sinne ImPULSgeber und Türöffner zu sein und
den Jugendlichen bei ihrem ganz persönlichen Weg in das „offen andere Leben“ Begleitung bieten zu dürfen.“
dq – düsseldorf queer wünscht den beiden Neuen im PULS eine glückliche Hand – ebenso der neuen Diversity-Beauftragten der Landeshauptstadt in ihrem neuen Job.
Text: Oliver Erdmann