Verein will schwule Subkultur neu beleben

Der neu gegründete Verein für Schwule Subkultur e.V. hat sich die Belebung der Szene in Düsseldorf und Umgebung zum Ziel gesetzt. Mit Veranstaltungsreihen sollen insbesondere schwule Männer angesprochen werden. Auch über ein festes Domizil wird nachgedacht.

Logo: Verein für schwule Subkultur
Logo: Verein für schwule Subkultur

Alexander Ritter ist der Vorsitzende des Vereins, der sich im Sommer 2021 auf Initiative seines Freundeskreises gegründet hat. „Anfang letzten Jahres – mitten im Lockdown – saß ich mit ein paar Freunden zusammen und wir sinnierten, wie schön es wäre, jetzt irgendwo hinzugehen und sich mit Gleichgesinnten zu treffen“, berichtet der 38-Jährige. Doch waren sich alle einig, dass es in Düsseldorf und Umgebung kaum noch Szenelokale oder explizit-schwule Treffs fern vom Mainstream gibt. So sei die Idee entstanden, selbst etwas auf die Beine zu stellen. „Man wollte raus aus der Online-Welt und Gelegenheiten für reale Treffen schaffen“, so Alexander Ritter.


Dabei hat man sowohl die kulturelle als auch die sexuelle Komponente schwuler Subkultur im Blick. Auf der Website des Vereins heißt es: „Egal ob du Kinks oder Fetische hast, du bist bei uns genau richtig. Wir wollen solche Orte wieder zum Leben erwecken und bieten dir eine Möglichkeit, dich mit anderen zu vereinen.“ Vorbilder gibt es zum Beispiel in Dresden und München, wo etwa Leder- und Fetischclubs eigene Locations unterhalten. Ein Vereinslokal zu eröffnen, sei auch das Ziel der Düsseldorfer Initiative, doch davon sei man noch ein gutes Stück entfernt, meint Vereinsvorstand Ritter.

 

Bild: Clubmeeting
Bei der "Freundlichen Übernahme" treffen sich die Vereinsmitglieder in Kneipen oder Clubs. // Foto: Verein für schwule Subkultur

Zunächst will der Verein für Schwule Subkultur e.V. mit einer Veranstaltungsreihe an den Start gehen, die das schwule Pendant zum „Lesbian Take-Over“ werden könnte. Zur „Freundlichen Übernahme“ will der Verein seine Mitglieder und alle Interessierte alle zwei Monate in wechselnde Düsseldorfer Kneipen einladen – zum Treffen, Biertrinken, Klönen und Kennenlernen. Zudem sind kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen und Theater-, Kino- oder Ausstellungsbesuche geplant, aber auch Workshops zu unterschiedlichen Themen.


Seit der Gründung mit elf Mitstreitern ist der Verein bereits auf die dreifache Anzahl an Mitglieder angewachsen. Wer sich über die Aktivitäten der Gruppe informieren möchte, kann auf der Webseite www.schwule-subkultur.de den Newsletter abonnieren. Und auch Neumitglieder sind natürlich willkommen.

 

Bild: Clubmeeting
"Freundliche Übernahme" der Bar Lola. // Foto: Verein für schwule Subkultur

Text: Oliver Erdmann